Moorgebiet
Woeste
Eine Frage,
die viele Kurgäste in Bad Sassendorf bewegt, ist die: wo kommt eigentlich das Moor her?.
Wir möchten den
in Bad Sassendorf Verweilenden eine interessante Fahrradtour in das Moorgebiet
anbieten. Die Tour führt uns erst einmal in den Ortsteil Lohne Richtung
Schallern. Am Anfang des Schallerner Weges beginnt der Fahrradweg R 2,
3, 4 und 7. An Loerbrockshof vorbei, Richtung Bahnlinie, die wir unterqueren.
In Bettinghausen überqueren wir eine Fahrstraße und gelangen auf den Woesteweg.
Diesen biegen wir rechts ein und sind schon im Moor-Abbaugebiet mit seinen
Moortaschen. Empfehlenswert ist die Weiterfahrt in den Ort Ostinghausen
vorbei an der Blumengärtnerei Mettner. Fahrzeit 30 Minuten.
Moorabbau |
Ostinghauser Kirche |
Das Moorgebiet Woeste , ein etwa 54 ha großes
natürliches Flachmoorgebiet, steht seit Dezember 1999 unter Naturschutz.
Durch Moorabgrabungen in den letzen Jahren wurde das Moorgebiet wesentlich
geprägt.
Ein Blick in die Historie zeigt
die Entwicklung der ehemaligen Kulturlandschaft. 1870 wurde das Verlandungsmoor
Woeste entwässert und der Grünlandnutzung zugeführt. Das Trockenfallen
des Torfkörpers leitete die Bodenbildung ein und gewachsenes Moor löste
sich in Erde auf. Eine geeignete Kulturfläche für Maisäcker und Mähweiden
entstand. Erst der einsetzende Moorabbau leitete die Verwässerung ein
und das Rohprodukt Torf erfuhr eine neue Wertschätzung. Die dortigen wertvollen
Torfschichten konnten so erhalten werden. Man errichtete Wehre, um die
Entwässerung für die Abbautätigkeit steuern zu können. So wurde gleichzeitig
die Entstehung von Feuchtgrünland, Naßwiesen und Torfstichen mit Röhrichten
ermöglicht, die in unserer Intensiv-Kulturlandschaft selten sind und daher
als Lebensraum für bedrohte Tierarten und Pflanzengemeinschaften herausragende
Bedeutung besitzen. Seit den 70er Jahren entstand so wertvolles Naturland,
da die Abgrabung in meist kleineren Rechtecken erfolgte und das abgebadete
Moor wieder zurückgeführt und in diese Moortaschen verfüllt wurde.
Die Unterschutzstellung erfolgte
...zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung
des Niedermoorgebietes mit seinen Lebensgemeinschaften, insbesondere
von stark gefährdeten rastenden und brütenden Wasser-, Watt und Wiesenvogelarten,
Amphibien, Libellen und Fledermausarten sowie Pflanzenarten und -gesellschaften
des feuchten Grünlandes und des Niedermoores,
...zur Erhaltung des einzigen bekannten größeren
Niedermoor-Restes in der Soester Börde aus naturgeschichtlichen Gründen,
...wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart
und Schönheit dieses mit seinen offenen Wasserflächen, naturnahen Bachbereichen,
Torfstichen, Großseggenrieden, Röhrichtbeständen, Naß- und Feuchtwiesen,
Fettweiden, Ackerflächen und Feldgehölzen vielfältig und abwechslungsreich
strukturierten Niedermoorgebietes.
Hintertrieben werden die Naturschutzmaßnahmen
durch (eingeschränkten) Jagdbetrieb. Die Jäger haben die Genehmigung zur
Durchführung von zwei herbstlichen Gesellschaftsjagden bzw. für wahlweise
jagdliche Streifen. Alle weiteren jagdlichen Aktivitäten sind zugunsten
des Naturschutzes nicht mehr zulässig. Neben den Torfabbaumaßnahmen, die
in erster Linie der Aufrechterhaltung des Kurbetriebes und somit der wirtschaftlichen
Grundlage Bad Sassendorfs dienen, denkt die Saline GmbH zukünftig über
weitere Maßnahmen nach, die indirekt den Naturschutz fördern und wesentlich
zur Förderung des Badeortes beitragen werden. Für interessierte Besucher
soll in Absprache mit den Naturschutzbehörden und -vertretern die Moorlandschaft
von Aussichtspunkten und über ausgewiesene Pfade
und Stege erlebbar gemacht werden, ohne die Lebensräume der Tier-
und Pflanzenwelt zu stören. Somit könnten entsprechende Aktivitäten, wie
geführte Wanderungen durch die Woeste helfen, den Schutz der
Moorlandschaft durch Einnahmen direkt zu unterstützen und Aufklärungsarbeit
in Sachen Naturschutz zu leisten. (dieser
Beitrag wurde
uns dankenswerterweise von Herrn Meck,
Abteilungsleiter der Technik u. a. , der Saline Bad Sassendorf überlassen
)Karte
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